Restaurant Frieden, Wila

Das Highlight

Wir haben hier gleich drei Highlights zu verzeichnen. Erstens: Nach mehreren Restaurantschliessungen handelt es sich um das erste Lokal, das während unseres Projekts (wieder) eröffnet hat. Auch das gibt es! Zweitens: Die Pächterin Madeleine Röck hat sich ausserordentlich viel Zeit für uns genommen, lange an unserem Tisch gesessen und uns sehr freundlich und ausführlich Auskunft gegeben. Wir haben uns kaum je so willkommen gefühlt. Und drittens: Die Alte Marille von Prinz (aus getrockneten Aprikosen). Ein wirklich deliziöser Schnaps aus Österreich, den wir als Digestif geniessen durften und der auch zum Verkauf angeboten wird.

Das kulinarische Angebot

Das Hausbier ist das Sonnenbräu aus Rebstein, uns wird das naturtrübe „Büezerbier“ und das „Holzkopf-Bier“ (Brown Ale) serviert. Als Weisswein probieren wir den „kleinen Bruder“ des „Eidechsli-Wy“, einen Chasselas von Henri Badoux. Auch der Rotwein aus derselben Kellerei, der Ramarro Rosso, ist sehr zu empfehlen. Zum Essen: Der neu angestellte Koch musste einfach unbedingt zwei Gerichte übernehmen, nämlich das „Chnoblibrot“ nach einem alten Rezept und die „Garette voll Mist“, Pouletflügeli mit Pommes frites, hübsch präsentiert in einer Art Mini-Einkaufswagen. Wir geniessen einen Salat zur Vorspeise, den Tagesteller (Rahmschnitzel mit Spätzli), Hackbraten mit Kartoffelstock und zum Dessert ein Caramelköpfli mit Rahm und Früchten. Das „Herrengedeck“, erfahren wir, ist ein Espresso mit Williams zum Nachtisch. Ein entsprechendes „Damengedeck“ existiert (noch) nicht.

Die Gastgeber

Madeleine Röck ist mit sehr viel Herzblut in der Gastronomie tätig, die Dorfgemeinschaft ist ihr spürbar wichtig. Sie sagt: „Ich wünsche mir, dass die Jungen und die Alten kommen!“ Ihr Mann stammt aus Vorarlberg, von seinen Kontakten kommen auch einige der Produkte, die sie im Laden im Frieden verkauft. Ihre Tochter hat die Hotelfachschule absolviert und wohnt aktuell in Luzern. Sie spricht auch die Schwierigkeiten des Metiers an: „Es ist klar, das Gastrogewerbe ist auch ein Beziehungskiller.“ Der zu leistende Aufwand vertrage sich oft nur schlecht mit der Familie.

Das Haus und seine Geschichte

An den Wänden hängen diverse schöne, alte Bilder aus vergangenen Zeiten, Leihgaben der Gemeinde Wila. Im Mai dieses Jahres wurde der Frieden nach einer Küchenrenovation als Restaurant wieder eröffnet, ein Koch und Servicepersonal angestellt. 10 Jahre lang wurde die Lokalität anders genutzt, es gab da „Mädy’s gnuss Lädeli und Beizli“, mit diversen kleinen Imbissen sowie mit Schnäpsen, Ölen etc. zum Verkauf, und mal hatte die Tochter der Besitzerin in der Gaststube gewohnt. Oben im Haus befindet sich ein Saal, der bis zu 40 Besuchern Platz bietet. Zu den bekannten Gästen im Frieden zählen Ueli Bodenmann, der seit Jahren Volks- und Schlagermusik komponiert, und der ebenfalls einheimische Bob-Sportler Dominic Schläpfer.

Die Wanderung

Von Bauma aus geht es erst mal hoch zur Ruine Alt-Landenberg. Nach dem Abstieg ins gleichnamige Quartier folgen wir gemütlich der Töss, mal rechts, mal links, vorbei an einem grossen Zeltplatz, bis wir schliesslich Wila und den Frieden erreichen.

Den Frieden in der Welt stärken

„Der Frieden fängt im Kleinen an“, sagt Madeleine Röck. Neid sei leider häufig anzutreffen in unserer Gesellschaft. Und man dürfe es den Gästen nicht weitergeben, wenn man mal einen schlechten Tag habe, sonst kämen sie nicht mehr vorbei. Grundsätzlich sind bei ihr alle „per du“, das fördert eine angenehme Vertrautheit und ein friedliches Zusammensein.

Restaurant Frieden, Tösstalstrasse 15, 8492 Wila, www.frieden-wila.ch

Restaurant und Gasthof Frieden, Bassersdorf

Das Highlight

Das Restaurant befindet sich mitten im Herzen von Bassersdorf, und trotzdem sitzt man gemütlich und ruhig draussen im „Traumgarten“. Die Terrasse wurde dieses Jahr im Zuge der ersten „Corona-Öffnungsschritte“ quasi als Provisorium überdacht und mit einer hübschen farbigen Beleuchtung versehen. Das Dach hat sich diesen Sommer so bewährt, dass es bis auf Weiteres belassen wird.

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro gibt es ein lokales Bier aus der Schlossbraui Nürensdorf. Als Weisswein wird ein St-Saphorin serviert, als Vorspeise lockt beispielsweise ein Pak-Choi-Salat. Auf der aktuellen Karte mit dem Titel „Sommer, Sonne, Lebensfreude“ finden wir sieben Sommer-Genussteller, darunter ein im Ofen geschmortes Frischlachssteak und ein Süsskartoffel-Pastinakencurry. Zu den Frieden-Klassikern gehören das Kalbs-Cordon bleu mit Röstikroketten und Rahmspinat sowie die Spaghetti à la Maison mit Tomatensauce, Kalbsrahmgeschnetzeltem und Champignons. Ideal begleitet wird unser Essen vom selben köstlichen Wein wie bereits im Frieden Niederhasli: „The Wine“ von der Familie Scheiblhofer ist einfach stets ein sicherer Wert. Zum Dessert winken unter anderem ein Berner Nideltäfeli-Parfait und ein Zitronen-Limetten-Tiramisù, begleitet etwa von einem Cognac aus dem Hause Hennessy oder einem Grappa von Sibona.

Die Gastgeber

Der Inhaber Werner Wagner-Suremann hatte während 20 Jahren ein Restaurant in Kloten geführt, danach wurde die Liegenschaft verkauft und er musste sich etwas Neues suchen. Seit 2010 ist er nun Pächter im Frieden Bassersdorf. Der Name des Hauses bedeutet für ihn nichts Spezielles. Es war für ihn damals ein Schock, dass er sein Restaurant in Kloten verlassen musste, und der Frieden Bassersdorf war einfach gerade ausgeschrieben. Und trotzdem… Auf seinem WhatsApp-Profil steht, wie er uns verrät: „Frieden auf Erden gefunden.“

Das Haus und seine Geschichte

Das Haus wird zum ersten Mal 1792 erwähnt. Die Familie Halbeisen, eine alte Familie aus dem Ort, sind seit 1812 die Besitzer. Es handelt sich um eines der ältesten Häuser im Stadtkern, früher war es auch mal eine Pferdetränke und eine Metzgerei. Zimmer wurden bisweilen (in den 50er-Jahren) für 5 Franken pro Nacht vermietet. Der Bahnhof war früher näher am Zentrum, also auch näher am Frieden. Drinnen gibt es neben der Gaststube auch ein schönes, geräumiges „Säli“.

Die Wanderung

Wir wandern von der Bergstation der Dolderbahn über den Hinteradlisberg nach Gockhausen. Bis Dübendorf geht es dann durch ein steiles Tal namens Tüfweg. Nach einem kurzen Abschnitt der Glatt entlang führt uns der Wanderweg in Richtung Opfikon. Wir überqueren den Chriesbach und gelangen in den Brandholzwald. Durch ein Industriequartier in Dietlikon erreichen wir den Furtbach und danach einen kleinen Weinberg auf dem Gemeindegebiet von Wallisellen. Über eine Anhöhe sowie erneut durch ein Waldstück spazieren wir nach Bassersdorf.

Den Frieden in der Welt stärken

Zu diesem Thema äussert Werner Wagner-Suremann: „Toleranz, Zufriedenheit und Offenheit. Frieden ist etwas sehr breitgefächertes und bedeutet nicht für alle dasselbe. Die Gier des Menschen bringt ihn irgendwann um, alle wollen immer mehr, auch in der reichen Schweiz.“ Er hat eine starke Verbindung zu Südafrika, führte dort mal ein Guesthouse, sein Herz ist immer noch da. Wenn er das Land besucht, geht er oft zu Bekannten in den Townships und erlebt dabei immer wieder, dass die Menschen dort, obwohl sie nur wenig besitzen, einfach zufrieden sind.

Restaurant & Gasthof Frieden, Dorfstrasse 4, 8303 Bassersdorf, www.frieden-bassersdorf.ch

Wirtschaft zum Frieden, Schaffhausen

Das Highlight

Wir wissen gar nicht, wo wir mit den Highlights anfangen sollen. Unsere hohen Erwartungen an dieses traditionsreiche Gasthaus wurden noch weit übertroffen, in allen Belangen. Die diversen Kapitel sprechen für sich. Schlicht und einfach „Top of Frieden“, für uns.

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro gibt es einen Pinot Blanc vom Weingut Michael Meyer aus Bad Osterfingen. Als „Gruss aus der Küche“ wird ein Gazpacho mit Basilikumschaum serviert, dazu gibt es äusserst schmackhaftes Brot mit einer Portion zarter Butter. Zusätzlich zur Karte empfiehlt der Chef Zitronen-Ravioli zur Vorspeise sowie eine Tagliata vom piemontesischen Fassona-Rind als Hauptgang. Das probieren wir beides gerne, wie auch die deliziöse Stracciatella di Bufala, den schön dekorierten Saisonsalat, das Seitan Stroganoff und die Eglifilets nach Müllerinnenart. Der von uns gewählte Rotwein, ein weicher Cabernet-Merlot von Thomas und Mariann Stamm aus Thayngen, passte hervorragend zu all unseren heute genossenen Gerichten.

Die Gastgeber

Das Wirtepaar Fabrice und Heidi Bischoff führt das Lokal mit sehr viel Herzblut und Aufmerksamkeit. Die Atmosphäre ist warm und entspannt, der gemeinsame „Spirit“ spürbar. Heidi Bischoff hat ihren Ehemann in Lutry in einem Restaurant kennengelernt, als sie dort arbeitete. Er ist von Beruf ursprünglich Chocolatier, sie gelernte Damenschneiderin. Am 2. Januar 2007 haben sie zusammen als Pächter im Frieden angefangen, 2015 haben sie das Haus dann gekauft. Vor ihrer Übernahme erlebte das Lokal viele Besitzerwechsel, ging auch einmal Konkurs, unter anderem weil der Stil der jeweiligen Wirte nicht dem Ruf und der langen Tradition des Hauses entsprach. An diese konnte das Wirtepaar nun sehr erfolgreich anknüpfen.

Das Haus und seine Geschichte

Die im 15. Jahrhundert erbaute Wirtschaft zum Frieden empfängt uns mit einer wunderschönen Fassade in der Ecke eines weitläufigen Platzes. Es existiert ein sorgfältig illustrierter Flyer, auf dem die Geschichte des Friedens in alter Schrift beschrieben wird. Das Lokal mit seinen altehrwürdigen Sälen und der wunderschönen Gartenwirtschaft gilt weitherum als Inbegriff von Ruhe, Rückzug, Genuss und Gemütlichkeit. Das Haus wurde früher im Volksmund „Zum Streit“ genannt (wegen Zwisten unter den Nachbarn). Erst der Metzger Johannes Moser, der es 1788 kaufte, machte es offiziell zum „Frieden“. Als berühmte Gäste nennt Heidi Bischoff die thailändische Prinzessin sowie den Gesamtbundesrat, der 2012 im Frieden abgestiegen ist, was für alle ein spezielles, herausforderndes, aber auch sehr bereicherndes Ereignis war. Alain Berset hatte sich überaus gefreut, dass im Frieden auch Französisch gesprochen wird.

Die Wanderung

Unsere Wanderung führt uns von der Schiffsanlegestelle in Schaffhausen entlang des Rheins nach Diessenhofen. Via die Enklave Büsingen mit ihren malerischen Fachwerkhäusern, über Felder und durch ein Waldstück erreichen wir einen Aussichtspunkt, der die Sicht auf das Kloster St. Katharinental freigibt, das sich auf der anderen Flussseite befindet. In Diessenhofen überqueren wir den Rhein auf einer schönen Holzbrücke und gelangen so wieder auf Schweizer Gebiet.

Den Frieden in der Welt stärken

Markus Späth-Walter, SP-Fraktionspräsident im Zürcher Kantonsrat, begleitet uns zum Apéro und sagt: „Dies kann nur durch soziale Gerechtigkeit geschehen, indem man sozusagen die Gräben zwischen den Menschen zuschüttet.“ Und Heidi Bischoff meint: „Jeder muss einfach ein bisschen toleranter werden. Man darf Menschen nicht aufgrund banaler Dinge verurteilen.“

Wirtschaft zum Frieden, Herrenacker 11, 8200 Schaffhausen, www.wirtschaft-frieden.ch

Restaurant Frieden, Uster

Das Highlight

Werner Röllin, Beizerssohn und gelernter Koch, ist Wirt aus Berufung und mit viel Herzblut dabei. Und so wurden wir auch empfangen. Wir hatten zudem das Glück, am Auffahrtstag die einzigen Gäste zu sein und seine Gastfreundschaft sozusagen für uns alleine beanspruchen zu können. Wegen der Corona-Einschränkungen war das Lokal nur von 17 bis 21 Uhr geöffnet, für Take-away und mit einem einzigen kleinen Tisch für drei Personen, der draussen bewirtet wurde. Werner Röllin servierte uns eine wunderbar schmackhafte Mahlzeit.

Das kulinarische Angebot

Aktuell stehen zwei Vorspeisen, diverse Salate sowie mehrere warme Gerichte zur Auswahl. Wir empfehlen Züri Gschnätzlets mit Rösti, Rahmschnitzel mit Teigwaren und Zanderknusperli im Bierteig. Ein grösseres Angebot besteht selbstverständlich in „normalen“ Zeiten sowie aktuell auf Vorbestellung zum Mitnehmen. Auch bei den Getränken hatte es für alle etwas dabei: Als Bier gab es bei uns Valaisanne und Quöllfrisch, beim Wein haben wir uns für einen Epesses (weiss) und einen Primitivo di Manduria (rot) entschieden. Alles hat uns sehr geschmeckt, und die grossen Portionen erfreuen Herz und Magen (sind auf Wunsch aber natürlich auch kleiner erhältlich).

Der Gastgeber

Vor 34 Jahren hatte Werner Röllin gleich vis-à-vis des Friedens die Stop Disco Bar gegründet. Diese hat er bis 2012 geführt, danach musste das Haus einem Neubau weichen. Glücklicherweise hatte Röllin die Gelegenheit, im Januar 2013 das damals seit ein paar Monaten leerstehende Restaurant Frieden in Pacht zu übernehmen. Der Name des Lokals hat für ihn persönlich keine Bedeutung, für ihn zählt die Gastronomie. Viele Stammgäste stammen noch aus der Zeit der Stop Disco Bar. Ja, berühmte und bekannte Gäste kämen ab und zu vorbei, sagt Röllin, aber er möchte sie ganz bewusst nicht nennen. Schmunzelnd meint er: „What happens in Vegas, stays in Vegas!“

Das Haus und seine Geschichte

Der aktuelle Besitzer hat das Haus eingerichtet und dekoriert. Holz dominiert das Ambiente, es gibt farbige Muster an den Fenstern und einen grossen Brennofen, der aus Ravensburg stammt und in der Hölzli Bar neben dem Restaurant ausgestellt ist. Die Aussenfassade wurde schon vor langer Zeit auffällig dunkelgelb gestrichen und passt, finden wir, irgendwie sehr gut ins Strassenbild. Das Lokal verfügt auch über eine strassenabgewandte Gartenwirtschaft. Oben im Haus war früher ein „Säli“, nun befinden sich da Wohnungen. Gemäss Werner Röllin erscheint das Gebäude bereits auf alten Stichen aus der Zeit um 1850. Früher war darin eine Bäckerei einquartiert.

Die Wanderung

Ab der Station Zumikon der Forchbahn wandern wir Richtung Neue Forch zur Flamme des Wehrmännerdenkmals. In Forch biegen wir links ab Richtung Aesch, durchqueren das Dorf und steigen dann durch den Wald hinab nach Maur, wo wir am See die Schifflände vorfinden. Weiter nach Niederuster geht es wahlweise zu Fuss oder übers Wasser. Auf dem letzten Abschnitt folgen wir ein gutes Stück dem Aabach und treffen dabei auf Informationstafeln des „Industriepfad Zürcher Oberland“. Etwa auf Höhe der Bushaltestelle „Wil“ biegen wir rechts ab und erreichen schon bald unser Ziel, das sich neben Schloss und Kirche befindet.

Den Frieden in der Welt stärken

Wir erhalten eine klare Antwort von Werner Röllin: „Mehr Toleranz und ja, mehr Liebe, auch wenn es sich vielleicht nach einer Floskel anhört.“ Später sagt er noch: „Man muss mit den Menschen sprechen, wenn man Probleme aus der Welt schaffen will.“

Restaurant Frieden, Zentralstrasse 30, 8610 Uster, www.stopdiscobar.ch, (044) 940 53 25.

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Flüeli-Ranft

Das Highlight

Das wunderschöne Jugendstil-Hotel Paxmontana thront inmitten der Obwaldner Bergwelt hoch über dem Sarnersee. Wir wurden von den Mitarbeitenden sehr herzlich empfangen und fühlten uns rundum aufgehoben, von der Ankunft bis zur Abreise.

Das kulinarische Angebot

Das Restaurant war lagebedingt nur für Hotelgäste geöffnet. Es konnte entweder „à la carte“ bestellt oder ein Dreigänger mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert gewählt werden. Wir entschieden uns für das Menu, einmal mit Fisch (Duett von Krevette und Jakobsmuschel), einmal mit Fleisch (gebratene Maispoulardenbrust) und einmal vegetarisch (Reisbällchen auf Gemüsebeet). Ein Regent Barrique vom lokalen Weingut Tellen in Kägiswil passte bestens als Begleitung. Der Rauchlachs mit Meerrettich, Pflaume und Limone zur Vorspeise war eine Delikatesse, und der kreativ gestaltete Dessertteller (Blutorangen-Sorbet, Knuspermüesli-Parfait und Schoggimousse-Schnitte) hat das Essen vorzüglich abgerundet. Zum Abschluss stand eine reichhaltige Auswahl an Digestifs auf einem hübschen Servierwagen bereit. Probiert und für sehr gut befunden haben wir beispielsweise den Grappa Elisi von der Destillerie Berta und einen Vielle Prune aus Luzern. Aus der Speisekarte erschliesst sich, dass auf Regionalität viel Wert gelegt wird.

Die Gastgeber

Das Team von Direktorin Myriam Baumgartner kümmert sich liebevoll und hilfsbereit um das Wohl seiner Gäste. Wir werden durchwegs sehr freundlich und aufmerksam bedient. Wenn jemand Geburtstag hat, wird ein Ständchen auf der hauseigenen Drehorgel gespielt.

Das Haus und seine Geschichte

Das Paxmontana (der Name bedeutet „Bergfrieden“) wurde 1896 durch den lokalen Hotelpionier Franz Hess-Michel erbaut und hiess früher „Nünalphorn“. Die Umbenennung erfolgte 1956, weil der Hotelname für ortsfremde Gäste kaum verständlich war und man die friedliche Berglandschaft des Flüelis sowie die Friedensbotschaft des heiligen Bruder Klaus aufnehmen wollte. Heute gehört es zu den Swiss Historic Hotels und besticht mit seinem altehrwürdigen Charme. Es erhielt auch diverse Auszeichnungen, darunter 2019 als „Best Historic Country Hotel Worldwide“. Der grosse, langgezogene Speisesaal liegt hinter einer Glasfront, es ertönt ansprechende, gedämpfte Musik. Viel Holz und ruhige, vorwiegend ins Hellblau gehende Wandmalereien sorgen für eine sehr angenehme Stimmung. Das Haus zählt dementsprechend viele Stammgäste zu seiner Kundschaft. Auch Tour-de-Suisse-Teams wurden schon beherbergt.

Die Wanderung

Ein schöner Rundspaziergang führt uns vom Hotel hinunter an die Grosse Melchaa, die wir auf einer Holzbrücke überqueren. Danach geht es leicht bergan über die Höfe Hinter Egg und Unterhag zum Dominikanerinnenkloster Bethanien. Von dort aus erreichen wir das Dorf St. Niklausen mit seiner etwas ausserhalb gelegenen Kapelle. Hier beginnt erneut der Abstieg zur Grossen Melchaa. Auf dem Weg zurück nach Flüeli-Ranft passieren wir weitere drei Kapellen, nämlich die Müsli- sowie die Untere und die Obere Ranftkapelle. An letztere ist die Einsiedlerzelle des Bruder Klaus angebaut.

Den Frieden in der Welt stärken

Für die bei unserem Besuch anwesenden Servicemitarbeiterinnen ist es diesbezüglich am wichtigsten, positiv zu denken und den Optimismus zu bewahren. Dies zeige uns gerade auch die momentane Situation in der Corona-Pandemie.

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Dossen 1, 6073 Flüeli-Ranft, www.paxmontana.ch, (041) 666 24 00.

Hotel de la Paix, Luzern

Das Highlight

Die Bedienung im Restaurant ist ausserordentlich nett und aufmerksam, man nimmt sich viel Zeit für Erklärungen. Die Zutaten für die Speisen und die Getränke sind liebevoll ausgewählt und regional verankert, es wird auf erstklassige Qualität geachtet. Eine Freude ist auch eine ältere, einzigartig gestaltete Speisekarte mit vielen interessanten Fotos und Werbungen aus vergangenen Tagen.

Das kulinarische Angebot

Es fängt schon beim Brot an: Fein und knusprig, wird von der Bäckerei Habermacher aus Ebikon bezogen. Das Huftsteak „Lapin“ mit schmackhafter, würziger Kräuterbutter, eine der Empfehlungen des Chefs, ist eine Delikatesse. Zum Dessert gibt es ein hervorragendes Erdbeertiramisù oder einen Eiscafé (auf Wunsch auch mit Bailey’s statt mit Kirsch zu haben). Als Rotwein empfehlen wir das „Terzett“ (eine Cuvée aus Merlot, Pinot Noir und Divico) von Weinbau Toni Ottiger aus Kastanienbaum, zum Abrunden bietet sich der „Träsch“ an (lokaler Obstbranntwein).

Die Gastgeber

Ferdinand Zehnder-Real und seine Frau haben das Hotel 1955 übernommen. Ab dann hiess das Restaurant „Lapin“ („Kaninchen“, phonetisch verwandt mit „La Paix“). Die Familie Zehnder ist und war vielseitig engagiert im Stadtleben (etwa im Quartierverein oder der städtischen Kurtaxenkommission). Das Haus konnte 1962 das erste Hotel-Hallenbad der Stadt Luzern bieten und richtete 1992 eine Schauküche ein (Häuserchronik des Stadtarchivs). Das Hotel/Restaurant ist bis heute im Besitz der Familie Zehnder: Ferdinand Zehnder jun. führt den Betrieb mit seiner Familie. Er ist aktuell als Kantonsrat engagiert. Das Hotel tritt heute auch unter dem Namen „Ambassador“ auf.

Das Haus und seine Geschichte

Das Lokal ist sehr schön und ansprechend dekoriert. Auf dem Grundstück war ab 1854 das sogenannte „Meyer’sche Diorama“ zuhause, ein touristisches Diorama, das Rundsichten von Rigi-Kulm, Pilatus und der Rigi-Eisenbahnbrücke ermöglichte (Häuserchronik des Stadtarchivs). 1911 wurde dann das heutige Gebäude von Emil Kniep als Bauherr geplant und 1912 durch die Architekten Theiler & Helber errichtet. Kniep erhielt 1911 das Hotel-Patent, später übernahmen die Gebrüder Schindler und Domenico Cozzi (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Vermutlich wählte man den Namen „De la Paix“ in Anlehnung an das Kriegs- und Friedensmuseum an der Museggstrasse 9. Der kleine Platz vis-à-vis des Hotels heisst bis heute „Museumsplatz“. Robert Schindler stellte 1916 das Gesuch, das Hotel in „Deutscher Hof“ umzubenennen, da seine Kundschaft vorherrschend aus „Deutschen, Österreichern und Ungaren“ bestehe. Dem gab der Stadtrat statt unter der Auflage, dass der Name „De la Paix“ verschwinde. 1916 bis 1920 hiess das Haus also „Hotel Deutscher Hof“, 1920 folgte aber wieder die Umbenennung in „De la Paix“ (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Danach folgten zahlreiche Wechsel von Patentinhaber*innen.

Die Wanderung

Wir fahren mit dem Zug nach Dallenwil (an der Zentralbahn-Linie nach Engelberg) und wandern der Engelberger Aa entlang zurück. Eine scharfe Rechtskurve führt uns nach Buochs zur Flussmündung am Ufer des Vierwaldstättersees. Unterwegs treffen wir auf die wunderschöne alte „Fadenbrücke“.

Den Frieden in der Welt stärken

Ferdinand Zehnder schreibt uns per Mail: „Durch gegenseitigen Respekt vor den verschiedenen Religionen und Kulturen“.

Hotel de la Paix, Museggstrasse 2, 6004 Luzern, www.de-la-paix.ch