Didi’s Frieden, Zürich

Das Highlight

Wir sind hin und weg von der Gastfreundschaft und dem unvergleichlichen Essen in sehr angenehmer Atmosphäre. Die Bedienung ist professionell und doch locker und nah, man fühlt sich sofort zuhause und aufgenommen im „Didi’s Frieden“. Die wunderbaren Karikaturen und erfrischenden Weisheiten aus Schokolade (von Didi persönlich gezeichnet) auf dem Dessertteller sind überraschend und einmalig!

Das kulinarische Angebot

Das Essen besteht wahlweise aus drei, vier oder fünf Gängen, je nach dem, wie viele Vorspeisen man geniessen möchte. Hauptspeise und Dessert sind bei allen Versionen dabei. Alles wird mit Liebe zubereitet, und es herrscht keine Eile zwischen den verschiedenen Gerichten, so dass man sich auf jeden einzelnen Gang so richtig freuen kann. Als „Gruss aus der Küche“ wird eine Crevette auf Papaya-Salat mit Erbsenmousse und Safranmayonnaise serviert. Zur Vorspeise gibt es dann ein Auberginenparfait auf Randenhummus, Carne cruda vom Greifensee-Highlandrind oder gebratenenen Pulpo-Tentakel, auch Wildschwein-Mezzalune mit Selleriemousse und Eierschwämmli waren zu haben. Die Qual der Wahl besteht ebenso beim Hauptgang: Rucola-Ricotta-Ravioli auf Kürbispüree, Filet vom Loup de mer, Filet und Hacktätschli vom Tiroler Hirsch oder Cordonbleu vom Zürcher Weidekalb mit Quarkspätzli. Zum Dessert werden unter anderem 10 Sorten Sorbet und Glacé sowie ein Kirschpflaumenmousse angeboten. Auch die Getränke dürfen sich sehen lassen: Zum Apéro gibts beispielsweise Domi’s Rum-Rotweinpunsch, ein „wärmender Freudenspender“, oder einen Apologia Brut von Madeleine Gay aus Sion, ein weiss vinifizierter Schaumwein aus Pinot Noir und Gamay. Zum Essen geniessen wir von der sehr umfangreichen Weinkarte den würzigen Quatuor aus der Domaine du Montet (Bex/VD), der als „überraschende Bordeaux-Rebsorten-Cuvée“ angepriesen wird.

Die Gastgeber

Didi Bruna führt das Lokal seit 2006, der Küchenchef Markus Furtner (Furti) kümmert sich mit viel Leidenschaft ums Essen und jagt das Wildschwein, das auf den Tisch kommt, am liebsten gleich selbst. Auch die Servicemitarbeitenden verdienen ein grosses Lob. Zudem werden die Gäste mit einer liebevollen Dekoration erfreut: Unseren Tisch zieren vier duftende, gelbe Rosenköpfe, und über uns hängen majestätische Kronleuchter, gefertigt aus umgedrehten Weingläsern.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant hiess bereits „Frieden“, bevor Didi Bruna es übernommen hat. Früher hatte es einmal der Brauerei Feldschlösschen gehört. Viele Angestellte der kantonalen Verwaltung, die  sich ganz in der Nähe befindet, gehören zur Stammkundschaft. Auch Politiker*innen von nah und fern kommen gerne zum Essen vorbei.

Die Wanderung

Das Lokal liegt sehr zentral in der Stadt Zürich. Wir sind vom Bahnhof Seebach via Waidhof (wo sich ein schmucker Hofladen für den Einkauf von leckerem Proviant anbietet) und Käferberg hinunter an die Limmat spaziert. Dieser kann man dann von Wipkingen bis kurz vor den Hauptbahnhof folgen, wo auf der linken Seite eine Treppe zur Stampfenbachstrasse hoch führt.

Den Frieden in der Welt stärken

Wir vernehmen diverse Aussagen, die sich ungefähr so zusammenfassen lassen: Jeder einzelne Mensch muss zuerst in sich selber Frieden haben, damit er dieses Gefühl auf die Welt übertragen kann. Feines Essen, ein guter Wein und Ausgeglichenheit wirken sich darauf förderlich aus. Und nicht zuletzt sollten wir unseren Mitmenschen besser zuhören und mehr miteinander sprechen.

Didi’s Frieden, Stampfenbachstrasse 32, 8006 Zürich, www.didisfrieden.ch

Restaurant Frieden Zürich Affoltern

Das Highlight

Den Frieden in Zürich-Affoltern sollte man nur schon des Hauses wegen unbedingt besuchen. Es wird von so einigen Anwohner*innen als schönstes Gebäude an der Wehntalerstrasse bezeichnet. Es soll 2024 abgerissen werden, weil der Bau einer Tramlinie ins Quartier geplant ist. Zur Rettung des Restaurants wurde dem Stadtrat im Oktober 2021 eine Petition überwiesen. Sehr gut gefallen hat uns auch der lauschige Biergarten auf der vom Verkehr abgewandten Seite, der bei schönem Wetter zum Verweilen einlädt.

Das kulinarische Angebot

Es gibt eine währschafte Karte, wir nehmen sie als angenehm klein wahr (reduziert wegen der Corona-Pandemie, aber dafür fällt die oftmals als schwierig empfundene „Qual der Wahl“ weg), etwa sieben Gerichte und diverse Salate werden angeboten. Alles Probierte hat uns überzeugt, das Cordon bleu ist eine Delikatesse, sehr fein gewürzt, die Röschti Frieden wunderbar knusprig. Offenes Weissbier wird gezapft, und das Essen wird begleitet von einem ausgezeichneten Rotwein aus Apulien („Forte Elerone“: Aglianico, Montepulciano und Uva di Troia). Der „Huus-Kafi“ mit dem Hausschnaps zum Schluss wird in passenden, liebevoll gestalteten Tassen mit der Aufschrift „Restaurant Frieden“ serviert.

Die Gastgeber

Heinz Kolb und Claudia Alter haben den Frieden 1999 übernommen. Sie haben schon immer in diesem Restaurant verkehrt, auch schon ihre Eltern und Grosseltern. Beide sind im Quartier aufgewachsen und verwurzelt. Dies war mit ein Grund, warum sie die Pacht von der Stadt Zürich zugesprochen bekommen haben. Heinz Kolb wusste, dass sich der ehemalige Pächter zurückziehen wollte, da sind sie zu ihm gegangen und haben mit ihm gesprochen. Er war froh, einen Nachfolger aus dem Quartier zu finden. Wir vernehmen, dass sich vieles verändert hat: Die Menschen würden heute weniger auswärts essen gehen, und sie seien auch nicht mehr so stark mit ihrem Quartier verbunden. Trotzdem zählt der Frieden auch heute noch viele Stammgäste zu seinem Klientel.

Das Haus und seine Geschichte

Der Slogan des Lokals („…z’friedä …z’friedner …dä Friedä!“) steht auf der Visitenkarte und ist auch an einem Fenster zu sehen. Die Liste der illustren Gäste, vor allem aus der Sport- und Musikszene, ist lang: Der Sportmoderator Rainer Maria Salzgeber, der ehemalige Schweizer Fussball-Nationaltrainer Gilbert Gress, die Musiker Nöggi (Bruno Stöckli), Marc (von Peter, Sue & Marc) und Polo Hofer waren schon vor Ort, ebenso der Schauspieler Hansjörg Bahl. Fussballerisch ist der Frieden fest in FCZ-Händen: Die Spieler kamen früher oft nach ihren Partien in den Frieden zum Feiern. Das Haus existiert seit 1892 und wurde von 2011 bis 2013 instandgesetzt. Es erhielt eine neue Lüftung mit Wärmerückgewinnung, und die Aussenfassaden sowie die Fenster wurden saniert.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden wir folgenden Hinweis vom 18. Dezember 1920: „Restaurant Frieden Affoltern. Frau Tomasi-Zollinger, von Ponte di Legno (Italien), erhält ihr Patent zurück.“ Dieses war ihr wegen eines Verlustscheines verweigert worden (Staatsarchiv, RRB Nr. 3677/1920).

Die Wanderung

Es bieten sich viele schöne Wanderungen in der Umgebung an, auch wenn wir uns auf Stadtgebiet befinden. Die Hürstwiese wurde schon als „schönste Wiese Europas“ betitelt, das idyllische Fleckchen um den Katzensee ist nicht weit, und der Käferberg animiert mit seiner schönen Aussicht über Zürich zu ausgedehnten Spaziergängen.

Den Frieden in der Welt stärken

Kurz und prägnant meint Claudia Alter mit Bezug auf das dem Haus drohende Schicksal: „Unseren Frieden kann man nur stärken, indem man ihn nicht abreisst.“

Restaurant Frieden, Wehntalerstrasse 444, 8046 Zürich-Affoltern. Telefon: 044 371 28 82.