Restaurant Frieden, Wila

Das Highlight

Wir haben hier gleich drei Highlights zu verzeichnen. Erstens: Nach mehreren Restaurantschliessungen handelt es sich um das erste Lokal, das während unseres Projekts (wieder) eröffnet hat. Auch das gibt es! Zweitens: Die Pächterin Madeleine Röck hat sich ausserordentlich viel Zeit für uns genommen, lange an unserem Tisch gesessen und uns sehr freundlich und ausführlich Auskunft gegeben. Wir haben uns kaum je so willkommen gefühlt. Und drittens: Die Alte Marille von Prinz (aus getrockneten Aprikosen). Ein wirklich deliziöser Schnaps aus Österreich, den wir als Digestif geniessen durften und der auch zum Verkauf angeboten wird.

Das kulinarische Angebot

Das Hausbier ist das Sonnenbräu aus Rebstein, uns wird das naturtrübe „Büezerbier“ und das „Holzkopf-Bier“ (Brown Ale) serviert. Als Weisswein probieren wir den „kleinen Bruder“ des „Eidechsli-Wy“, einen Chasselas von Henri Badoux. Auch der Rotwein aus derselben Kellerei, der Ramarro Rosso, ist sehr zu empfehlen. Zum Essen: Der neu angestellte Koch musste einfach unbedingt zwei Gerichte übernehmen, nämlich das „Chnoblibrot“ nach einem alten Rezept und die „Garette voll Mist“, Pouletflügeli mit Pommes frites, hübsch präsentiert in einer Art Mini-Einkaufswagen. Wir geniessen einen Salat zur Vorspeise, den Tagesteller (Rahmschnitzel mit Spätzli), Hackbraten mit Kartoffelstock und zum Dessert ein Caramelköpfli mit Rahm und Früchten. Das „Herrengedeck“, erfahren wir, ist ein Espresso mit Williams zum Nachtisch. Ein entsprechendes „Damengedeck“ existiert (noch) nicht.

Die Gastgeber

Madeleine Röck ist mit sehr viel Herzblut in der Gastronomie tätig, die Dorfgemeinschaft ist ihr spürbar wichtig. Sie sagt: „Ich wünsche mir, dass die Jungen und die Alten kommen!“ Ihr Mann stammt aus Vorarlberg, von seinen Kontakten kommen auch einige der Produkte, die sie im Laden im Frieden verkauft. Ihre Tochter hat die Hotelfachschule absolviert und wohnt aktuell in Luzern. Sie spricht auch die Schwierigkeiten des Metiers an: „Es ist klar, das Gastrogewerbe ist auch ein Beziehungskiller.“ Der zu leistende Aufwand vertrage sich oft nur schlecht mit der Familie.

Das Haus und seine Geschichte

An den Wänden hängen diverse schöne, alte Bilder aus vergangenen Zeiten, Leihgaben der Gemeinde Wila. Im Mai dieses Jahres wurde der Frieden nach einer Küchenrenovation als Restaurant wieder eröffnet, ein Koch und Servicepersonal angestellt. 10 Jahre lang wurde die Lokalität anders genutzt, es gab da „Mädy’s gnuss Lädeli und Beizli“, mit diversen kleinen Imbissen sowie mit Schnäpsen, Ölen etc. zum Verkauf, und mal hatte die Tochter der Besitzerin in der Gaststube gewohnt. Oben im Haus befindet sich ein Saal, der bis zu 40 Besuchern Platz bietet. Zu den bekannten Gästen im Frieden zählen Ueli Bodenmann, der seit Jahren Volks- und Schlagermusik komponiert, und der ebenfalls einheimische Bob-Sportler Dominic Schläpfer.

Die Wanderung

Von Bauma aus geht es erst mal hoch zur Ruine Alt-Landenberg. Nach dem Abstieg ins gleichnamige Quartier folgen wir gemütlich der Töss, mal rechts, mal links, vorbei an einem grossen Zeltplatz, bis wir schliesslich Wila und den Frieden erreichen.

Den Frieden in der Welt stärken

„Der Frieden fängt im Kleinen an“, sagt Madeleine Röck. Neid sei leider häufig anzutreffen in unserer Gesellschaft. Und man dürfe es den Gästen nicht weitergeben, wenn man mal einen schlechten Tag habe, sonst kämen sie nicht mehr vorbei. Grundsätzlich sind bei ihr alle „per du“, das fördert eine angenehme Vertrautheit und ein friedliches Zusammensein.

Restaurant Frieden, Tösstalstrasse 15, 8492 Wila, www.frieden-wila.ch

Restaurant und Gasthof Frieden, Bassersdorf

Das Highlight

Das Restaurant befindet sich mitten im Herzen von Bassersdorf, und trotzdem sitzt man gemütlich und ruhig draussen im „Traumgarten“. Die Terrasse wurde dieses Jahr im Zuge der ersten „Corona-Öffnungsschritte“ quasi als Provisorium überdacht und mit einer hübschen farbigen Beleuchtung versehen. Das Dach hat sich diesen Sommer so bewährt, dass es bis auf Weiteres belassen wird.

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro gibt es ein lokales Bier aus der Schlossbraui Nürensdorf. Als Weisswein wird ein St-Saphorin serviert, als Vorspeise lockt beispielsweise ein Pak-Choi-Salat. Auf der aktuellen Karte mit dem Titel „Sommer, Sonne, Lebensfreude“ finden wir sieben Sommer-Genussteller, darunter ein im Ofen geschmortes Frischlachssteak und ein Süsskartoffel-Pastinakencurry. Zu den Frieden-Klassikern gehören das Kalbs-Cordon bleu mit Röstikroketten und Rahmspinat sowie die Spaghetti à la Maison mit Tomatensauce, Kalbsrahmgeschnetzeltem und Champignons. Ideal begleitet wird unser Essen vom selben köstlichen Wein wie bereits im Frieden Niederhasli: „The Wine“ von der Familie Scheiblhofer ist einfach stets ein sicherer Wert. Zum Dessert winken unter anderem ein Berner Nideltäfeli-Parfait und ein Zitronen-Limetten-Tiramisù, begleitet etwa von einem Cognac aus dem Hause Hennessy oder einem Grappa von Sibona.

Die Gastgeber

Der Inhaber Werner Wagner-Suremann hatte während 20 Jahren ein Restaurant in Kloten geführt, danach wurde die Liegenschaft verkauft und er musste sich etwas Neues suchen. Seit 2010 ist er nun Pächter im Frieden Bassersdorf. Der Name des Hauses bedeutet für ihn nichts Spezielles. Es war für ihn damals ein Schock, dass er sein Restaurant in Kloten verlassen musste, und der Frieden Bassersdorf war einfach gerade ausgeschrieben. Und trotzdem… Auf seinem WhatsApp-Profil steht, wie er uns verrät: „Frieden auf Erden gefunden.“

Das Haus und seine Geschichte

Das Haus wird zum ersten Mal 1792 erwähnt. Die Familie Halbeisen, eine alte Familie aus dem Ort, sind seit 1812 die Besitzer. Es handelt sich um eines der ältesten Häuser im Stadtkern, früher war es auch mal eine Pferdetränke und eine Metzgerei. Zimmer wurden bisweilen (in den 50er-Jahren) für 5 Franken pro Nacht vermietet. Der Bahnhof war früher näher am Zentrum, also auch näher am Frieden. Drinnen gibt es neben der Gaststube auch ein schönes, geräumiges „Säli“.

Die Wanderung

Wir wandern von der Bergstation der Dolderbahn über den Hinteradlisberg nach Gockhausen. Bis Dübendorf geht es dann durch ein steiles Tal namens Tüfweg. Nach einem kurzen Abschnitt der Glatt entlang führt uns der Wanderweg in Richtung Opfikon. Wir überqueren den Chriesbach und gelangen in den Brandholzwald. Durch ein Industriequartier in Dietlikon erreichen wir den Furtbach und danach einen kleinen Weinberg auf dem Gemeindegebiet von Wallisellen. Über eine Anhöhe sowie erneut durch ein Waldstück spazieren wir nach Bassersdorf.

Den Frieden in der Welt stärken

Zu diesem Thema äussert Werner Wagner-Suremann: „Toleranz, Zufriedenheit und Offenheit. Frieden ist etwas sehr breitgefächertes und bedeutet nicht für alle dasselbe. Die Gier des Menschen bringt ihn irgendwann um, alle wollen immer mehr, auch in der reichen Schweiz.“ Er hat eine starke Verbindung zu Südafrika, führte dort mal ein Guesthouse, sein Herz ist immer noch da. Wenn er das Land besucht, geht er oft zu Bekannten in den Townships und erlebt dabei immer wieder, dass die Menschen dort, obwohl sie nur wenig besitzen, einfach zufrieden sind.

Restaurant & Gasthof Frieden, Dorfstrasse 4, 8303 Bassersdorf, www.frieden-bassersdorf.ch

Wirtschaft zum Frieden, Schaffhausen

Das Highlight

Wir wissen gar nicht, wo wir mit den Highlights anfangen sollen. Unsere hohen Erwartungen an dieses traditionsreiche Gasthaus wurden noch weit übertroffen, in allen Belangen. Die diversen Kapitel sprechen für sich. Schlicht und einfach „Top of Frieden“, für uns.

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro gibt es einen Pinot Blanc vom Weingut Michael Meyer aus Bad Osterfingen. Als „Gruss aus der Küche“ wird ein Gazpacho mit Basilikumschaum serviert, dazu gibt es äusserst schmackhaftes Brot mit einer Portion zarter Butter. Zusätzlich zur Karte empfiehlt der Chef Zitronen-Ravioli zur Vorspeise sowie eine Tagliata vom piemontesischen Fassona-Rind als Hauptgang. Das probieren wir beides gerne, wie auch die deliziöse Stracciatella di Bufala, den schön dekorierten Saisonsalat, das Seitan Stroganoff und die Eglifilets nach Müllerinnenart. Der von uns gewählte Rotwein, ein weicher Cabernet-Merlot von Thomas und Mariann Stamm aus Thayngen, passte hervorragend zu all unseren heute genossenen Gerichten.

Die Gastgeber

Das Wirtepaar Fabrice und Heidi Bischoff führt das Lokal mit sehr viel Herzblut und Aufmerksamkeit. Die Atmosphäre ist warm und entspannt, der gemeinsame „Spirit“ spürbar. Heidi Bischoff hat ihren Ehemann in Lutry in einem Restaurant kennengelernt, als sie dort arbeitete. Er ist von Beruf ursprünglich Chocolatier, sie gelernte Damenschneiderin. Am 2. Januar 2007 haben sie zusammen als Pächter im Frieden angefangen, 2015 haben sie das Haus dann gekauft. Vor ihrer Übernahme erlebte das Lokal viele Besitzerwechsel, ging auch einmal Konkurs, unter anderem weil der Stil der jeweiligen Wirte nicht dem Ruf und der langen Tradition des Hauses entsprach. An diese konnte das Wirtepaar nun sehr erfolgreich anknüpfen.

Das Haus und seine Geschichte

Die im 15. Jahrhundert erbaute Wirtschaft zum Frieden empfängt uns mit einer wunderschönen Fassade in der Ecke eines weitläufigen Platzes. Es existiert ein sorgfältig illustrierter Flyer, auf dem die Geschichte des Friedens in alter Schrift beschrieben wird. Das Lokal mit seinen altehrwürdigen Sälen und der wunderschönen Gartenwirtschaft gilt weitherum als Inbegriff von Ruhe, Rückzug, Genuss und Gemütlichkeit. Das Haus wurde früher im Volksmund „Zum Streit“ genannt (wegen Zwisten unter den Nachbarn). Erst der Metzger Johannes Moser, der es 1788 kaufte, machte es offiziell zum „Frieden“. Als berühmte Gäste nennt Heidi Bischoff die thailändische Prinzessin sowie den Gesamtbundesrat, der 2012 im Frieden abgestiegen ist, was für alle ein spezielles, herausforderndes, aber auch sehr bereicherndes Ereignis war. Alain Berset hatte sich überaus gefreut, dass im Frieden auch Französisch gesprochen wird.

Die Wanderung

Unsere Wanderung führt uns von der Schiffsanlegestelle in Schaffhausen entlang des Rheins nach Diessenhofen. Via die Enklave Büsingen mit ihren malerischen Fachwerkhäusern, über Felder und durch ein Waldstück erreichen wir einen Aussichtspunkt, der die Sicht auf das Kloster St. Katharinental freigibt, das sich auf der anderen Flussseite befindet. In Diessenhofen überqueren wir den Rhein auf einer schönen Holzbrücke und gelangen so wieder auf Schweizer Gebiet.

Den Frieden in der Welt stärken

Markus Späth-Walter, SP-Fraktionspräsident im Zürcher Kantonsrat, begleitet uns zum Apéro und sagt: „Dies kann nur durch soziale Gerechtigkeit geschehen, indem man sozusagen die Gräben zwischen den Menschen zuschüttet.“ Und Heidi Bischoff meint: „Jeder muss einfach ein bisschen toleranter werden. Man darf Menschen nicht aufgrund banaler Dinge verurteilen.“

Wirtschaft zum Frieden, Herrenacker 11, 8200 Schaffhausen, www.wirtschaft-frieden.ch

Restaurant Inn Friede, Eschenz

Das Highlight

Wir wurden von den beiden Pizzaioli sehr offen, locker und nett empfangen. Als sie entdeckt hatten, dass wir mit Fotografieren beschäftigt waren, posierten sie gleich freiwillig und selbstverständlich für uns. Anschliessend kam noch der Pächter ins Lokal und gab uns bereitwillig Informationen zum Haus.

Das kulinarische Angebot

Das Inn Friede ist vorwiegend auf Take-away und Hauslieferdienst spezialisiert, ungeachtet der Corona-Pandemie. Auf der Karte finden wir eine grosse Auswahl an Pasta und Pizza, aber auch kleine oder grosse Vorspeisen sowie Fleisch- und Fischgerichte verschiedener Art sind zu haben. Wir haben uns für die Pizzen „Quattro Stagioni“ mit Schinken, Artischocken, Pilzen und Peperoni sowie „Inn Friede“ mit Lachs, Rucola und Knoblauch entschieden und genossen den feinen, knusprigen Teig, den leckeren Belag sowie einen halben Liter Pinot Noir („Hüttwilen“) vom Weingut Saxer in Nussbaumen dazu. Zum Dessert gab es eine grosse Portion von einem gelungenes Tiramisù.

Die Gastgeber

Israfil Islam hat das Lokal vor etwa drei Jahren übernommen. Er erzählt uns, dass das Inn Friede eigentlich eher Raucherbeiz denn Speiselokal sei, dies ist ja bekanntlich im Kanton Thurgau aktuell noch möglich. Deshalb kämen viele Gäste einfach, um etwas zu trinken, und würden dann gegebenenfalls eine Mahlzeit für zuhause mitnehmen. Besitzer des Hauses ist Marco Bühler, der in Kaltenbach ein Gipser- und Malergeschäft führt.

Das Haus und seine Geschichte

Der vormalige Hausbesitzer war ein Freund von Herrn Bühler und ist vor einigen Jahren gestorben. Er erhielt vor seinem Tod das Versprechen, dass das Haus übernommen und der Name „Frieden“ bewahrt werden würde. So kommt das Wort auch im Namen des heutigen Restaurants vor, hat aber weder für den Besitzer noch für den Pächter eine besondere persönliche Bedeutung. Das Lokal liegt an der Hauptstrasse von Stein am Rhein nach Eschenz, zwei Bushaltestellen der Linie von/nach Frauenfeld liegen gleich in der Nähe, und auch die Bahnhöfe der beiden Orte sowie eine Anlegestelle der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein sind nicht weit. Viele Gäste kommen allerdings gemäss Israfil Islam aus der unmittelbaren Umgebung. An warmen Tagen lädt die grosse Terrasse vor dem Haus zum geselligen Verweilen ein.

Die Wanderung

Vor oder nach der Mahlzeit bietet sich ein ausgedehnter Spaziergang im wunderschönen, historisch interessanten Städtchen Stein am Rhein mit seinen eindrücklichen Fassadenmalereien und Fachwerkhäusern an. Dieses ist vom Inn Friede aus durch ein Wohnquartier und anschliessend via Rheinuferweg/Rheinbrücke in ungefähr 15 Minuten erreichbar. Entlang des Flusses kann man auf einer der Bänke neben dem Weg mit einer schönen Aussicht die Speisen und Getränke aus dem Inn Friede geniessen. Auch ein schmuckes regionales Museum inklusive Geschichtsrundgang treffen wir in Eschenz an.

Den Frieden in der Welt stärken

Nach kurzer Bedenkzeit meint Israfil Islam: „Mehr ins Inn Friede kommen, Leute treffen, mit ihnen sprechen, ein Bier trinken. Weniger zuhause vor dem Computer sitzen.“ Auch wenn dies im Moment pandemiebedingt schwierig bis unmöglich ist, halten wir es durchaus für ein sehr gutes Rezept. Und was natürlich unabhängig von Zeit, Ort oder gesundheitlicher Lage gilt, weiss der anwesende Kurier: „Endlich weniger Waffen verkaufen!“

Restaurant Inn Friede, Hauptstrasse 36, 8264 Eschenz, www.inn-friede.ch, (044) 524 53 36.

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Flüeli-Ranft

Das Highlight

Das wunderschöne Jugendstil-Hotel Paxmontana thront inmitten der Obwaldner Bergwelt hoch über dem Sarnersee. Wir wurden von den Mitarbeitenden sehr herzlich empfangen und fühlten uns rundum aufgehoben, von der Ankunft bis zur Abreise.

Das kulinarische Angebot

Das Restaurant war lagebedingt nur für Hotelgäste geöffnet. Es konnte entweder „à la carte“ bestellt oder ein Dreigänger mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert gewählt werden. Wir entschieden uns für das Menu, einmal mit Fisch (Duett von Krevette und Jakobsmuschel), einmal mit Fleisch (gebratene Maispoulardenbrust) und einmal vegetarisch (Reisbällchen auf Gemüsebeet). Ein Regent Barrique vom lokalen Weingut Tellen in Kägiswil passte bestens als Begleitung. Der Rauchlachs mit Meerrettich, Pflaume und Limone zur Vorspeise war eine Delikatesse, und der kreativ gestaltete Dessertteller (Blutorangen-Sorbet, Knuspermüesli-Parfait und Schoggimousse-Schnitte) hat das Essen vorzüglich abgerundet. Zum Abschluss stand eine reichhaltige Auswahl an Digestifs auf einem hübschen Servierwagen bereit. Probiert und für sehr gut befunden haben wir beispielsweise den Grappa Elisi von der Destillerie Berta und einen Vielle Prune aus Luzern. Aus der Speisekarte erschliesst sich, dass auf Regionalität viel Wert gelegt wird.

Die Gastgeber

Das Team von Direktorin Myriam Baumgartner kümmert sich liebevoll und hilfsbereit um das Wohl seiner Gäste. Wir werden durchwegs sehr freundlich und aufmerksam bedient. Wenn jemand Geburtstag hat, wird ein Ständchen auf der hauseigenen Drehorgel gespielt.

Das Haus und seine Geschichte

Das Paxmontana (der Name bedeutet „Bergfrieden“) wurde 1896 durch den lokalen Hotelpionier Franz Hess-Michel erbaut und hiess früher „Nünalphorn“. Die Umbenennung erfolgte 1956, weil der Hotelname für ortsfremde Gäste kaum verständlich war und man die friedliche Berglandschaft des Flüelis sowie die Friedensbotschaft des heiligen Bruder Klaus aufnehmen wollte. Heute gehört es zu den Swiss Historic Hotels und besticht mit seinem altehrwürdigen Charme. Es erhielt auch diverse Auszeichnungen, darunter 2019 als „Best Historic Country Hotel Worldwide“. Der grosse, langgezogene Speisesaal liegt hinter einer Glasfront, es ertönt ansprechende, gedämpfte Musik. Viel Holz und ruhige, vorwiegend ins Hellblau gehende Wandmalereien sorgen für eine sehr angenehme Stimmung. Das Haus zählt dementsprechend viele Stammgäste zu seiner Kundschaft. Auch Tour-de-Suisse-Teams wurden schon beherbergt.

Die Wanderung

Ein schöner Rundspaziergang führt uns vom Hotel hinunter an die Grosse Melchaa, die wir auf einer Holzbrücke überqueren. Danach geht es leicht bergan über die Höfe Hinter Egg und Unterhag zum Dominikanerinnenkloster Bethanien. Von dort aus erreichen wir das Dorf St. Niklausen mit seiner etwas ausserhalb gelegenen Kapelle. Hier beginnt erneut der Abstieg zur Grossen Melchaa. Auf dem Weg zurück nach Flüeli-Ranft passieren wir weitere drei Kapellen, nämlich die Müsli- sowie die Untere und die Obere Ranftkapelle. An letztere ist die Einsiedlerzelle des Bruder Klaus angebaut.

Den Frieden in der Welt stärken

Für die bei unserem Besuch anwesenden Servicemitarbeiterinnen ist es diesbezüglich am wichtigsten, positiv zu denken und den Optimismus zu bewahren. Dies zeige uns gerade auch die momentane Situation in der Corona-Pandemie.

Jugendstil-Hotel Paxmontana, Dossen 1, 6073 Flüeli-Ranft, www.paxmontana.ch, (041) 666 24 00.

Restaurant Frieden und Fisch, Seuzach

Das Highlight

Wir wurden sehr warm und herzlich vom Wirtepaar Eddie und Ingrid Spronk empfangen, was uns angesichts der aktuellen Situation ausserordentlich gefreut hat. Zwei Tage nach unserem Besuch stand eine erneute Restaurantschliessung wegen der Corona-Pandemie an. Das Lokal macht zudem im Februar 2021 gar definitiv seine Pforten zu, da die Gastgeber in den Ochsen Trüllikon wechseln. Wie es mit dem traditionsreichen Frieden in Seuzach weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen.

Das kulinarische Angebot

Die handgeschriebene Karte war lagebedingt reduziert (nichtsdestotrotz sehr attraktiv), acht Gerichte standen zur Auswahl. Wir haben uns für den „Frieden-Salat“ (mit Pouletbrust-Streifen) sowie die Fischknusperli (Zander und Egli) entschieden und waren mit den Speisen rundum zufrieden. Die Teller waren farblich wunderschön dekoriert, mit Randen, Gurken, Rettich und Tomaten. Zum Apéro gab es ein Glas Weisswein (Riesling, aber auch Epesses, Arneis etc. waren erhältlich), zum Dessert dann einen „Sanften Engel“, Vanille-Eis mit Orangensaft und Rum, sehr zu empfehlen.

Die Gastgeber

Das Wirtepaar betreibt den Frieden seit ungefähr zehn Jahren, mit viel Herzblut. Vorher waren sie im Adler in Rorbas, jetzt wechseln sie nach Trüllikon in den Ochsen, ein ehemaliges Gerichtsgebäude von 1755, sie haben dort einen Vertrag über fünfzehn Jahre (inklusive einer grossen Wohnung) unterzeichnen können. Der Pachtvertrag in Seuzach wurde nur von Jahr zu Jahr verlängert. Der Name „Frieden“ hat für die Gastgeber keine spezielle Bedeutung. Ihr Wegzug von Seuzach schmerzt Eddie und Ingrid Spronk aber doch irgendwie, sie fühlen sich stark in der Region verwurzelt. Eddie ist Trainer beim Fussballverein SC Veltheim, Mitglied im Businessclub des FC Winterthur, hat im Casinotheater gearbeitet, und auch sonst sind die beiden vielseitig lokal engagiert, z. B. im Sponsoring (Squash, Handball, Turnverein etc.).

Das Haus und seine Geschichte

Aktuell ist das Lokal nur über Mittag geöffnet (sonntags bis 16 Uhr), Samstag ist Ruhetag. Es ist trotz der bevorstehenden Schliessung gut besucht. In „normalen“ Zeiten würden aber natürlich noch viel mehr Plätze zur Verfügung stehen. Viele treue Stammgäste zählen zur Kundschaft. Das Haus heisst „Frieden und Fisch“, weil ein vormaliger Eigentümer auf Fischküche spezialisiert war. Ingrid Spronk betont, dass alle Gäste wichtig sind, auch wenn schon so einige prominente Menschen vor Ort waren, so etwa die gesamte erste Mannschaft des FC Neuchâtel Xamax, Vertreter des FC Winterthur, der Boxer Stefan Angehrn, der Musiker Bruno Stöckli alias Nöggi, Viktor Giacobbo, Patrick Frey, Walter Andreas Müller, Hausi Leutenegger sowie der Kunstturner und pensionierte SBB-Lokomotivführer Robert Bretscher.

Die Wanderung

Vom Frieden aus geht es durch ein Wohnquartier in Richtung Hettlingen, wo ein kleiner Abstecher zum „Mehlschwalbenhotel“ ansteht, eine Art „Turm“ mit vielen Nestern. Danach wandern wir über Land nach Henggart und weiter nach Andelfingen, wo wir schliesslich wieder den Zug zurück nach Winterthur besteigen.

Den Frieden in der Welt stärken

Das Wirtepaar ist sich einig: Es bräuchte mehr Toleranz und Zusammenhalt unter den Menschen, und es müsste weniger pauschal „gewertet“ werden. Eddie sagt: „Solange Glaube und Geld in der Welt so wichtig sind, wird es immer Kriege geben. Und leider schauen im Moment alle nur für sich.“

Restaurant Frieden und Fisch, Schaffhauserstrasse 63, 8472 Seuzach, (052) 335 14 48.

Restaurant Frieden, Wallisellen

Das Highlight

Der Besitzer Enzo di Paola bedient uns höchstpersönlich und nimmt sich viel Zeit, um an unserem Tisch mit uns zu sprechen. Die zahlreichen im Restaurant angebotenen Cordon bleus (aus dem Nierstück zubereitet), begleitet von den im „Einkaufskörbli“ servierten Pommes frites, sind eine weitherum bekannte Delikatesse. Das Restaurant wurde auch schon in den seit 2016 bestehenden „Oli’s Cordon-Bleu-Guide“ aufgenommen (www.cordonbleu-guide.ch).

Das kulinarische Angebot

Wir geniessen, wie könnte es auch anders sein, die Spezialität. Das Cordon bleu „Dracula“ ist mit Dörrtomaten und Knoblauch gefüllt, das „Genovese“ kommt mit einer feinen Pesto-Sauce daher, und dasjenige mit dem Namen „Frieden“ wartet (neben dem ebenfalls präsenten Knoblauch) mit sehr schmackhaftem Gorgonzola auf. Daneben gibt es auch Fischknusperli oder vegetarische Speisen. Zum Dessert werden unter anderem deliziöse Coupes serviert. Als Digestif gibt es einen Grappa, wahlweise einen weissen oder einen Amarone aus dem Fass. Auch ein Amaretto „aufs Haus“ wird uns zum Schluss offeriert. Während des Lockdowns wurde ein Take-Away eingerichtet.

Die Gastgeber

Enzo di Paola führt das Lokal seit dem 26. September 2010. Er stammt aus Dübendorf und ist ein gelernter Metzger/Koch. Anfangs schlug ihm in Wallisellen eine „Rauchwolke“ entgegen, der Frieden war eine richtige „Dorfbeiz“. Er begann mit hausgemachter italienischer Küche, was aber auch nach drei Jahren noch nicht gebührend geschätzt wurde. Darum ist er auf gutbürgerliche Küche umgestiegen, und die Cordon-Bleu-Spezialitäten wurden ins Leben gerufen. Seine hausgemachte Pasta wird aber immer noch serviert. Grundsätzlich wäre man im Frieden ein fünfköpfiges Team. Momentan wird wegen der Corona-Pandemie allerdings nur zu zweit gearbeitet.

Das Haus und seine Geschichte

Die Wände sind mit hübschen Bildern (gespritzt) der Stadt Zürich verziert. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1944 abgerissen. 2010 sollte das Haus von 1946 ein weiteres Mal abgerissen werden. Enzo di Paola hat es sozusagen gerettet. Der Name „Frieden“ hat für ihn keine spezielle Bedeutung. Es ging einfach um das Lokal: Der Frieden und die Schmiedstube sind die letzten „alten Beizen“ in Wallisellen. Viele Besitzerwechsel haben das Restaurant seither geprägt. Zu den Gästen sagt Di Paola: Momentan machen die Einheimischen nur einige wenige Prozent aus, die meisten kommen von extern. Berühmte oder bekannte Besucher*innen? Ja, durchaus! Die aktuelle Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat den Frieden mit ihrem Neffen besucht. Das Lokal hat offensichtlich über die Kantonsgrenzen hinaus einen guten Ruf.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden wir zum Restaurant Frieden Wallisellen einen Hinweis auf Frau Marie Rutishauser-Rickli, von Amlikon und Dünnershaus TG. Sie hat einen Rekurs eingereicht gegen einen Beschluss der Obrigkeit, Emil Rutishauser das Wirtepatent zu verweigern. Ihr Ehemann war im Oktober 1928 zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden wegen Zuwiderhandlung gegen die Kranken- und Unfallversicherung. Zudem war er Konkurs gegangen. Marie Rutishauser-Rickli plädierte dafür, nicht für die Verfehlungen ihres Gatten haftbar gemacht zu werden (Staatsarchiv RRB 2284/1930).

Die Wanderung

Wir verlassen Wallisellen (vom Frieden aus) in nordöstlicher Richtung und erreichen durch ein Wohnquartier und den Wald das Portal des „Flughafentunnels“ (SBB) sowie die neu gebaute Überwerfung (Linie von/nach Kloten). Über Feldwege und Forststrassen umrunden wir Bassersdorf im Norden, gelangen so nach Birchwil, Nürensdorf und schliesslich Lindau, von wo aus uns der Bus nach Effretikon zurückbringt.

Den Frieden in der Welt stärken

Enzo di Paola war „immer für den Frieden“, sieht aber in der Welt die schwierigen Tendenzen und fühlt sich (wie verständlicherweise so viele andere Menschen auch) ausserstande, diese alleine nachhaltig zu verändern. Da müsste so Einiges passieren, im gemeinschaftlichen Leben, meint er: „Gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, müssten wir eng zusammenarbeiten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Jeder schaut nur für sich.“

Restaurant Frieden, Opfikonerstrasse 13, 8304 Wallisellen, www.rest-frieden.ch, 044 830 22 02.

Shlomo Res‘ Oriental, Baden

Das Highlight

Das Essen im Shlomo ist unglaublich vielfältig. Es werden Vorspeisen und Hauptgerichte serviert, aber vor allem die Auswahl an Mezze ist riesig. Kleine kalte und warme Köstlichkeiten, vegetarisch oder mit Fleisch, ungefähr dreissig an der Zahl, die man beliebig kombinieren, über den Tisch verteilen lassen und teilen kann.

Das kulinarische Angebot

Bei den Mezze entscheiden wir uns unter anderem für Batata Harra (scharfe und sehr lecker gewürzte Bratkartoffeln), verschiedene Sorten Hummus, Teigtaschen mit Spinat und kleine Auberginen, gefüllt mit Walnüssen. Ebenfalls probiert werden die Linsensuppe (schön angerichtet in einem kleinen Topf, mit zwei Zitronenscheiben) und das Hauptgericht „Shlomo-Spiess“, eine Hackfleischrolle mit orientalischem Reis (durchsetzt mit kleinen, gebratenen Nudelstückchen). Diverse libanesische Getränke befinden sich auf der Karte, beispielsweise das „Beirut Beer“ und vier verschiedene Weine. Wir haben den Château Barka aus dem Vallée de la Bekaa gewählt, Jahrgang 2014, mit Shiraz und Cabernet Sauvignon.

Die Gastgeber

Wir werden vom Geschäftsführer, einer netten Bedienung und einem warmen Ambiente empfangen. Die Inhaber sind Fehmi Petrus, der mehrere Gastronomien und seit 10 Jahren auch ein „Beautyhouse“ in Zürich und im Gstühlcenter führt (gleich neben dem Restaurant) und Josef Özmen, Gastronom. Der Geschäftsführer Emmanuel gibt uns gerne Auskunft: Er ist gelernter Verkäufer, hat in einem Autocenter sowie bei der UBS gearbeitet und kennt sich darüber hinaus mit Marketing und Konzeptionen aus. Die Belegschaft legt viel Wert darauf, dass sich Gäste aus allen Kulturen willkommen fühlen.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant ist auch an einem Sonntag Abend gut besucht, das Klientel bunt durchmischt. Es befindet sich im Lokal eines ehemaligen Modegeschäfts, unmittelbar neben dem Bahnhof. Das Restaurant ist mit seiner orientalischen Küche einzigartig m Raum Baden. Die Eröffnung fand am 4. September 2020 statt. Shlomo heisst Frieden auf Aramäisch, wird aber in der Umgangssprache auch als Grussformel benutzt („Willkommen!“). Die Aramäer sind eine ethnische Minderheit aus Mesopotamien, heute leben sie vorwiegend in der südöstlichen Türkei, im nordöstlichen Syrien und im nördlichen Irak. Als bekannte Besucher waren bereits einige bekannte Sportler und Sportlerinnen, Unternehmerfamilien aus Baden und Leute aus dem Hotel Dolder Grand in Zürich im Shlomo anzutreffen.

Die Wanderung

Im wunderschönen Städtchen Regensberg mit seinem Rundturm starten wir unsere Wanderung Richtung Baden. Der Weg führt uns mehrheitlich durch den Wald, vorbei an zahlreichen eindrücklichen Aussichtspunkten mit Blick über Furt- und Wehntal. Nach etwa drei Kilometern erreichen wir die Hochwacht, wo man bei Bedarf für eine Stärkung einkehren kann. Über die Ruine Alt Lägern und den Schartenfels gelangen wir an unser Ziel. Aber Vorsicht: Das letzte Stück führt über einen exponierten und unter Umständen auch rutschigen Grat, der nur mit Trittsicherheit und sehr gutem Schuhwerk begangen werden sollte. Es gibt zwei alternative Routen, die auf Forststrassen erwandert werden können.

Den Frieden in der Welt stärken

Der Frieden in der Welt kann, laut dem Geschäftsführer, nur mit Zusammenhalt und Unterstützung, mit Solidarität gestärkt werden.

Shlomo Res‘ Oriental, Gstühlplatz 3, 5400 Baden, www.shlomo-baden.ch

Restaurant Frieden, Niederhasli

Das Highlight

Der Abstecher in den grossen und liebevoll eingerichteten Weinkeller, der allen Gästen angeboten wird, ist einmalig. Wir werden vom Leiter Gastronomie Markus Witt kompetent und ausführlich beraten. Entsprechend passt der ausgewählte Wein, „The Wine“ von der Familie Scheiblhofer aus Österreich (Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon), fantastisch zu unserem Essen. Bereits den Apéro hatten wir aus diesem Hause genossen: Eine überraschende weisse Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Das kulinarische Angebot

Nach dem bereits sehr überzeugenden „Gruss aus der Küche“ (Bündner Gerstensuppe) folgen die hervorragenden Vorspeisen und Hauptgänge: Wir tun uns gütlich an einem Salat sowie einer Suppe vom lokalen Hokkaido-Kürbis, später an einem Frieden-Klassiker (Züri Gschnätzlets mit Rösti) und einem Rehpfeffer mit hausgemachten Spätzli. Zum Dessert gibt es Zwetschgen-Sorbet mit Vielle Prune (auch als „mini“ erhältlich) und, ebenfalls passend, Birnen-Sorbet mit Vielle Poire. Das von Küchenchef Reto Hoffmann gekochte Essen besticht mit seinem unglaublichen Geschmack und mit der Grösse der Portionen. Regionalität bei den Zutaten wird grossgeschrieben.

Die Gastgeber

Kurt Blum und Samuel Hauser haben die BHG-Gastronomie gegründet. Start war mit der Cigarren-Lounge und dem Restaurant zur Schmitte. Ab 2017 kam der Frieden Niederhasli hinzu, mit Reto Hoffmann als Küchenchef. Kurt Blum ging 2019 im Dezember in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Samuel Hauser, Markus Witt und Reto Hoffmann sind äusserst innovativ, und das nicht nur beim Kerngeschäft: so haben sie während des Corona-Lockdowns zusammen mit diversen Partnern und ihrer eigenen Bäckerei-Konditorei Bürgi einen Lieferservice für allerlei im Alltag benötigte Waren eingerichtet.

Markus Witt sagt: „Die Gäste sollen sich hier fühlen, wie wenn sie zu guten Freunden kommen würden. Wir machen das aus Passion.“ Das merkt man auf der ganzen Linie: Der Service, auch von der Betriebsleiterin Oxana Yakovleva, ist persönlich, herzlich und entspannt. 

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant ist sehr hübsch gestaltet, schon von Weitem ist die Gastfreundschaft sichtbar, auf Schildern und Tafeln. Vor dem Abgang in den Weinkeller befindet sich ein Humidor mit erlesenen Zigarren, ab und zu werden Zigarren-Tastings veranstaltet (in Kooperation mit „Big Smoke“). Im Moment sind aber auch im Frieden Niederhasli zahlreiche Aktivitäten wegen der Corona-Pandemie heruntergefahren. Auf dem Programm hatte vor Kurzem zum Beispiel eine Wanderung zu einer Jagdhütte gestanden, mit Fondue-Essen und anschliessendem Fackelmarsch zurück, diese musste abgesagt werden.

Da der Grasshopper Club Zürich seinen Campus in Niederhasli hat, finden auch stets viele bekannte Namen den Weg ins Restaurant Frieden. Allerdings muss auch gesagt werden: hier ist jeder Gast ein Star.

Die Wanderung

Wir starten unsere Wanderung beim Bahnhof Zürich Seebach und spazieren stadtauswärts in Richtung Rümlang. Man überquert die Autobahn und gelangt entlang von Bauernhöfen zur Sternwarte Rotgrueb. Durch ein Waldstück und an einem Reitstall vorbei erreichen wir Oberhasli, Mettmenhasli und schliesslich Niederhasli, wo uns schon bald ein auffälliger Wegweiser die Richtung zum „Frieden“ weist.

Den Frieden in der Welt stärken

Zur Friedensförderung meinen die anwesenden Herren: „Man sollte sich wieder mehr Zeit fürs Kulinarische nehmen, das heisst für die Freude und den Genuss.“ (Reto Hoffmann) Und: „Heutzutage funktioniert alles nur noch gewinnorientiert, das Zwischenmenschliche bleibt weitgehend auf der Strecke. Das führt oft zu Anonymität und Verbitterung. Unser persönlicher Beitrag zum Frieden heisst Gastfreundschaft.“ (Markus Witt)

Restaurant Frieden, Dielsdorferstrasse 7, 8155 Niederhasli, www.blum-hauser.ch

                                        

Hotel de la Paix, Luzern

Das Highlight

Die Bedienung im Restaurant ist ausserordentlich nett und aufmerksam, man nimmt sich viel Zeit für Erklärungen. Die Zutaten für die Speisen und die Getränke sind liebevoll ausgewählt und regional verankert, es wird auf erstklassige Qualität geachtet. Eine Freude ist auch eine ältere, einzigartig gestaltete Speisekarte mit vielen interessanten Fotos und Werbungen aus vergangenen Tagen.

Das kulinarische Angebot

Es fängt schon beim Brot an: Fein und knusprig, wird von der Bäckerei Habermacher aus Ebikon bezogen. Das Huftsteak „Lapin“ mit schmackhafter, würziger Kräuterbutter, eine der Empfehlungen des Chefs, ist eine Delikatesse. Zum Dessert gibt es ein hervorragendes Erdbeertiramisù oder einen Eiscafé (auf Wunsch auch mit Bailey’s statt mit Kirsch zu haben). Als Rotwein empfehlen wir das „Terzett“ (eine Cuvée aus Merlot, Pinot Noir und Divico) von Weinbau Toni Ottiger aus Kastanienbaum, zum Abrunden bietet sich der „Träsch“ an (lokaler Obstbranntwein).

Die Gastgeber

Ferdinand Zehnder-Real und seine Frau haben das Hotel 1955 übernommen. Ab dann hiess das Restaurant „Lapin“ („Kaninchen“, phonetisch verwandt mit „La Paix“). Die Familie Zehnder ist und war vielseitig engagiert im Stadtleben (etwa im Quartierverein oder der städtischen Kurtaxenkommission). Das Haus konnte 1962 das erste Hotel-Hallenbad der Stadt Luzern bieten und richtete 1992 eine Schauküche ein (Häuserchronik des Stadtarchivs). Das Hotel/Restaurant ist bis heute im Besitz der Familie Zehnder: Ferdinand Zehnder jun. führt den Betrieb mit seiner Familie. Er ist aktuell als Kantonsrat engagiert. Das Hotel tritt heute auch unter dem Namen „Ambassador“ auf.

Das Haus und seine Geschichte

Das Lokal ist sehr schön und ansprechend dekoriert. Auf dem Grundstück war ab 1854 das sogenannte „Meyer’sche Diorama“ zuhause, ein touristisches Diorama, das Rundsichten von Rigi-Kulm, Pilatus und der Rigi-Eisenbahnbrücke ermöglichte (Häuserchronik des Stadtarchivs). 1911 wurde dann das heutige Gebäude von Emil Kniep als Bauherr geplant und 1912 durch die Architekten Theiler & Helber errichtet. Kniep erhielt 1911 das Hotel-Patent, später übernahmen die Gebrüder Schindler und Domenico Cozzi (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Vermutlich wählte man den Namen „De la Paix“ in Anlehnung an das Kriegs- und Friedensmuseum an der Museggstrasse 9. Der kleine Platz vis-à-vis des Hotels heisst bis heute „Museumsplatz“. Robert Schindler stellte 1916 das Gesuch, das Hotel in „Deutscher Hof“ umzubenennen, da seine Kundschaft vorherrschend aus „Deutschen, Österreichern und Ungaren“ bestehe. Dem gab der Stadtrat statt unter der Auflage, dass der Name „De la Paix“ verschwinde. 1916 bis 1920 hiess das Haus also „Hotel Deutscher Hof“, 1920 folgte aber wieder die Umbenennung in „De la Paix“ (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Danach folgten zahlreiche Wechsel von Patentinhaber*innen.

Die Wanderung

Wir fahren mit dem Zug nach Dallenwil (an der Zentralbahn-Linie nach Engelberg) und wandern der Engelberger Aa entlang zurück. Eine scharfe Rechtskurve führt uns nach Buochs zur Flussmündung am Ufer des Vierwaldstättersees. Unterwegs treffen wir auf die wunderschöne alte „Fadenbrücke“.

Den Frieden in der Welt stärken

Ferdinand Zehnder schreibt uns per Mail: „Durch gegenseitigen Respekt vor den verschiedenen Religionen und Kulturen“.

Hotel de la Paix, Museggstrasse 2, 6004 Luzern, www.de-la-paix.ch