Café de la Paix in Monthey

Das Highlight

Der Name ist Programm: Die Atmosphäre im Café und draussen auf dem Platz unter den Bäumen ist in der Tat warm und „friedlich“. Es ist ein sehr ansprechendes Lokal, das sich offensichtlich grosser Beliebtheit erfreut. Die Gäste werden kompetent, freundlich und persönlich beraten, man nimmt sich gerne Zeit, selbst wenn viel zu tun ist, wie bei unserem Besuch am Pfingstsonntag. Bei der Türe wird man von einer grossen schwarzen Weinflasche empfangen: Das nennen wir eine kreativ gestaltete Speisekarte.

Das kulinarische Angebot

Wir empfehlen die Apéroplatte für zwei bis vier Personen mit diversen Köstlichkeiten zum Teilen (Mini-Cheeseburger, Tomaten-Basilikum-Muffin, Rohschinken, Toast mit Bison-Tatar sind einige Beispiele). Diese steht als gelungenes Wortspiel auf der Karte: „La Paix’ro“. Daneben ist gemäss dem Pächter auch das Rinds-Tatar von der „Vache d’Hérens“ sehr beliebt. Ebenfalls erhältlich sind kleinere Speisen wie Käseküchlein mit Salat und einige Pizzen/Focaccias. Es gibt eine grosse Auswahl an Weinen aus der Region sowie an Bieren (geschmeckt haben uns der weisse Muscat, der rote Cornalin und das offene „Lagunitas IPA“). Auch ein Cider (Bulmers) sowie diverse schottische und sogar japanische Whiskys befinden sich auf der Karte. Zum Dessert werden diverse Sorten Eis serviert.

Die Gastgeber

Das Pächterpaar Patrick und Sylvette Glück-Perrin führt das Lokal seit sechs Jahren. Sie waren von den Besitzern angefragt worden, es zu übernehmen. Das Café fördert Künstler (Musiker, Komiker etc.) und unterstützt regionale Sportklubs. Auf die Frage nach besonders interessanten Gästen antwortet der Pächter: „Für uns sind alle Gäste wichtig.“ Wir können nach unserem Aufenthalt bestätigen: Das spürt man.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant wird als Ort der Entspannung, des Zusammentreffens und des Vergnügens beschrieben und scheint fest in der Stadt verankert zu sein. Es ist ursprünglich von Menschen aus Monthey ins Leben gerufen worden, wurde dann an „Pacific Burger“ veräussert und im Jahr 2005 von 51 Aktionär*innen zurückgekauft. Das Gebäude passt sehr schön ins Stadtbild. Auf der Visitenkarte steht, gewissermassen als Untertitel: „Bar à vins et bières – Live music et café théâtre“. Eine idealer Ort also für gesellige Tage und Nächte.

Die Wanderung

Unsere Wanderung beginnt bei der überdachten Brücke (Vieux-Pont) im Herzen von Monthey, das mit seinen zwei Bahnhöfen entweder direkt ab Brig (RegionAlps) oder mit der Schmalspurbahn ab Aigle zu erreichen ist. Der mit den Wegweisern („Gorges de la Vièze“) ausgeschilderte Weg führt zunächst dem Fluss entlang, bevor er in die Schlucht mündet. Die Steine am Wasser laden zum Verweilen ein. Am Ende des Uferweges durchqueren wir eine kühle kleine Höhle und wandern dann bis zu der imposanten Hängebrücke hinauf. Über das 90 Meter lange und 60 Meter hohe Bauwerk gelangen wir auf die andere Seite der Vièze und wandern, mehrheitlich durch Siedlungsgebiet, wieder nach Monthey hinunter. Insgesamt sind wir gut zwei Stunden unterwegs.

Den Frieden in der Welt stärken

Eine anwesende Mitarbeiterin meint: „Wenn man in der Welt etwas verändern könnte, dann wäre das, dass es viel weniger Elend gäbe. Die Menschen, die zu uns ins Café kommen, suchen den Frieden und die Freude unseres Teams.“ Der Pächter bringt es so auf den Punkt: „Respekt. Und für alle ein offenes Ohr haben.“

Café de la Paix, Place de l’Eglise 4, 1870 Monthey, www.cafedelapaixmonthey.ch

Hotel de la Paix, Lausanne

Das Highlight

Die Hotelzimmer sind ruhig und sehr schön eingerichtet, und wenn man das Glück hat, eines mit Balkon und Seesicht hoch über der Strasse zu erwischen, hat sich der Aufenthalt schon nur deswegen gelohnt. Bestens geeignet, um zu verweilen, den Blick schweifen und den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Wer lieber möchte, hat auch die Gelegenheit, vom vielfältigen kulturellen Angebot bzw. Nachtleben des waadtländischen Hauptortes zu profitieren.

Das kulinarische Angebot

Den Apéro kann man gemütlich in der hoteleigenen Bar „Le Benjamin“ einnehmen. Es gibt viele Plätze drinnen und einige Tische auch draussen auf einer Terrasse, die neben einer bergauf führenden Seitenstrasse liegt. Das Essen im Restaurant La Paix ist sehr fein. Der Küchenchef Anthony Macé hat eine Frühlingskarte mit drei Vorspeisen, drei Tartares und fünf Hauptgängen kreiert. Wir haben uns für das Spargel-Tatar mit Balsamico und Parmesan sowie für das Rindsfilet mit Bärlauchbutter entschieden. Als Rotwein empfehlen wir den Merlot/Cabernet Franc aus der Kellerei „Les Frères Dutruy“ aus Founex. Zum Dessert schliesslich werden unter anderem zahlreiche hausgemachte Eis-/Sorbetsorten aus Lutry serviert.                        

Die Gastgeber

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich nach Kräften um das Wohl der Gäste. Momentan sehen sie sich aufgrund der Corona-Krise mit einem erheblichen Mehraufwand konfrontiert. So musste zum Beispiel beim Frühstück jeder Tisch aufwändig einzeln bedient werden, da das ansonsten übliche Buffet nicht angeboten werden durfte.

Das Haus und seine Geschichte

Das nach wie vor in Familientradition geführte Hotel geht auf den Architekten und ETH-Professor Alphonse Laverrière zurück, und hat seine Pforten am 31. Juli 1910 geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt verfügte es über 89 Zimmer. Laverrière hat in Lausanne noch viele weitere architektonische Spuren hinterlassen, so zum Beispiel den Bahnhof und das Bundesgericht. 1952 standen grosse Veränderungen an: Das ganze Haus wurde renoviert und um einen Anbau erweitert. Der Name und das Logo (Taube mit Olivenbaumzweig) sind Zeugen des damaligen Zeitgeistes: Zu dieser Zeit wurden zahlreiche Hotels und Restaurants auf den Namen „Frieden“ getauft. Das Haus liegt im Bankenviertel von Lausanne, vis-à-vis befindet sich ein kleiner Park. Es ist ein grossartiger Bau mit einem schönen Entrée. Zu den zahlreichen bekannten Gästen, die hier logiert haben, zählen zum Beispiel der Schriftsteller James Joyce, die Sängerin Montserrat Caballé, der Dichter Leonard Cohen und die Musiker von Iron Maiden. Eine ansprechende, schön illustrierte Broschüre zur Geschichte liegt in jedem Zimmer auf.

Die Wanderung

Mit dem Zug (Richtung Palézieux) gelangt man in wenigen Minuten nach Grandvaux, schon die Anfahrt bietet eine wundervolle Aussicht auf den Lac Léman und die französischen Alpen. Eine gemütliche Wanderung führt in ungefähr 30 Minuten durch das Weinbaugebiet Lavaux hinunter nach Cully am Seeufer. Dort trifft man auf die Simplonlinie und kann den Zug zurück nach Lausanne oder Richtung Wallis nehmen. Zudem bietet sich ein vorgängiger Stadtspaziergang vorbei an hübschen Gebäuden und Geschäften vom Hotel hinunter zum Bahnhof an.

Den Frieden in der Welt stärken

Eine junge Mitarbeiterin am Empfang sagt, Frieden entstehe im Zusammenleben unter den Menschen vor allem dadurch, dass man ruhig miteinander umgehe und sich gegenseitig „atmen lasse“.

Kontakt

Hôtel de la Paix, Avenue Benjamin-Constant 5, 1003 Lausanne, www.hoteldelapaix.net

Frieden „Ban Thai“ Schlattingen

Das Highlight

Das Ess- und Trinkerlebnis, gepaart mit ausserordentlicher Gastfreundschaft, steht hier definitiv im Vordergrund. Hans Dickenmann hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und uns mit zahlreichen Informationen, Sprüchen und Anekdoten versorgt.

Das kulinarische Angebot

Die Karte ist sehr vielfältig, sie beinhaltet neben klassischen Thai-Gerichten wie Tom Ka Gai und Pad Thai auch viele andere fernöstliche Köstlichkeiten sowie ein paar schweizerische Gerichte. Als Vorspeise bietet sich beispielsweise der feine Mangosalat an. Auch die Weinkarte hat uns überzeugt: Zum Apéro haben der Sauvignon Blanc, der „Chlosterschatz“ und der Müller-Thurgau den anwesenden Gästen sehr geschmeckt. Das Essen wurde von einem vorzüglichen Rotwein begleitet, einer Cuvée mit Pinot Noir, Regent und Maréchal-Foch aus der lokalen Kellerei Thomas Schmid in Schlattingen. Zum Dessert empfehlen wir die hausgemachte Bauernhofglacé der Familie Schaub aus Mettendorf, und abgerundet wird das Ganze zum Beispiel von einem thailändischen Brandy oder einer Vieille Prune („Christoph’s alte Pflaume“). Der Wirt meint: „Je mehr Verschiedenes an einem Tisch bestellt wird, desto besser.“

Die Gastgeber

Hans Dickenmann, ursprünglich aus Uesslingen, hat früher in Zürich als Briefträger gearbeitet (PLZ 8057). Seine Familie lässt sich über 800 Jahre zurückverfolgen. Er hat das Restaurant im Jahr 2000 zusammen mit seiner thailändischen Ehefrau übernommen, die ihre Gäste nunmehr bereits seit 20 Jahren mit ihren Kochkünsten erfreut.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant ist hell und sauber, es sind Bilder des Künstlers Albert Schmid aufgehängt. Dieser hat auch das Restaurant gemalt, das Bild hängt in der Stube des Wirtepaares. In den 50er-/60er-Jahren war das Lokal für den sonntäglichen „Teetanz“ bekannt, wo sich Mägde und Knechte nach dem Kirchgang und vor ihrer Abendarbeit zum „Heiratsmarkt“ trafen. Ab 1985 stand das Restaurant für 12 Jahre leer. Zum Namen: „Ban“ heisst „Haus“ auf Thai, und der Name Frieden wurde ganz bewusst „im Dorf belassen“. 2002 wurde in der Zeitschrift „Salz und Pfeffer“ ausführlich über das Lokal berichtet. Zu den illustren Gästen des Hauses zählen Maria Walliser mit ihrer Tochter, André Jäger, ein berühmter Koch und ehemaliger „Fischzünftler“, sowie Donghua Li, der bekannte Kunstturner.

Die Wanderung

Wir empfehlen zwei Wanderungen in der Region. Zum einen gibt es einen schönen Rundweg auf der deutschen Seite des Rheins, Start und Ziel ist bei der Rheinbrücke in Diessenhofen. Man wandert durch den Wald, vorwiegend auf Forststrassen, und trifft auf den Aussichtspunkt „Hegaublick“. Zum anderen kann man gemütlich in etwa 45 Minuten vom ehemaligen Dominikanerinnenkloster St. Katharinental in Diessenhofen über Basadingen nach Schlattingen spazieren. Dieses dient heute dem Kanton Thurgau als Klinik, hat ein öffentliches Café/einen schattigen Garten und geht zurück auf eine Beginengemeinschaft.

Den Frieden in der Welt stärken

Hans Dickenmann meint: „Jeder muss in seinem kleinen Raum dafür sorgen, dass Frieden herrscht, dass man anständig zusammenlebt.“ Seine Frau äussert: „In der Küche habe ich den Frieden, das tut mir gut.“ Und zum Zusammenleben in der Partnerschaft sagt Dickenmann: „Wir geben uns jeden Abend einen Gutenachtkuss und am Morgen einen Gutenmorgenkuss, dazwischen wird nicht gestritten. Das halten wir seit 25 Jahren ein.“

Kontakt

Frieden Ban Thai, Hauptstrasse 10, 8255 Schlattingen, www.ban-thai.ch

Wirtschaft zum Frieden Hemmental

Das Highlight

„Frieden pur“ im Dorf. Wir spüren, dass in diesem Restaurant sehr viel Herzblut steckt. Man freut sich sichtlich über das Interesse an seiner Geschichte. Auf der Visitenkarte steht der Spruch „Wier hei de Friede im Friede“, und auf der Rückseite das wunderschöne Zitat von Kurt Haberstich: „Es ist beglückender durch die offene Türe eines einfachen Hauses zu treten, als vor dem verschlossenen Tor eines Palastes zu stehen.“

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro haben wir den Weisswein „Margritli“ genossen, einen Riesling aus der Gegend von Schaffhausen. Das Wallis ist sehr präsent, mit eigenen kleinen Hinweisen auf dortige Spezialitäten wie Valaisanne Zwickelbier, Humagne Rouge und einer Gommer Rösti auf der Karte. Als Rotwein zum überaus feinen Essen empfehlen wir die „Alte Rebe“ aus dem nahen Siblingen, einen Pinot Noir (Barrique). Das Dessert zum Menü war ausserordentlich fein und üppig (Parfait-Glacé Romanoff bzw. Tartufo mit viel Schlagrahm), dazu gabs einen Espresso mit wahlweise einem einfachen Grappa oder einer etwas komplexeren, weichen Vielle Prune.

Die Gastgeber

Seit 2014 ist das jetzige Wirtepaar (sie aus Fiesch, er aus dem Seeland) Margrit und Christian Jenni-Grandi am Ruder. Sie führten von 1982 bis 2014 das Hotel Kristall in Fiesch und suchten danach „etwas Kleineres“. Sie werden 2021 die Pacht beenden. Nun werden neue Pächter gesucht.

Das Haus und seine Geschichte

Herr Schlatter, der in Hemmental aufgewachsen ist und immer noch im Hause wohnt, hat das Lokal von 1985 bis 1996 geführt, wie vorher schon seine Eltern und Grosseltern. Er und seine Tante helfen immer noch aus, wenn viele Gäste da sind, und er organisiert alle zwei Wochen eine „Stubete“. An diesen Anlässen, die weitherum bekannt sind, können Musikanten einfach vorbeikommen und musizieren. Unter den Gästen gibt es viele Einheimische, speziell aus den lokalen Vereinen, aber auch solche aus aller Welt, beispielsweise aus dem Wallis, aus Hamburg und sogar aus England. Peter Heinzer, der zusammen mit Guido Strebel als Illustrator der Globi-Bücher gewirkt hat, wohnte zu Lebzeiten vis-à-vis des Friedens. Herr Schlatter, dessen Drechselarbeiten in einer Vitrine in der Gaststube ausgestellt sind (unter anderem Vasen und Pfeffermühlen), hat uns viel über die Geschichte des Hauses erzählen und uns alte Fotoalben zeigen können. 1953 wurde der Frieden umgebaut, 1986/87 entstand ein Anbau mit 20 Plätzen. Die Brückenwaage vor dem Haus ist immer noch vorhanden.

Die Wanderung

Vom Bahnhof Neuhausen wandern wir durch Wohnsiedlungen etwa 100 Meter bergauf bis zum Waldrand. Diesem folgen wir ein Stück und gehen dann durch den Wald mit einem kurzen Abstecher zum Ängiwäier. Nicht weit von den Weihern liegt nördlich der geografische Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen, markiert durch Wegweiser und einen Felsblock mit Beschriftung. Weiter geht es durch das Eschheimertal und das Aaltholz nach Hägliloo und dann rechts nach Hemmental. Die Wanderung kann bequem mit einem Besuch im „Museum zu Allerheiligen“ in Schaffhausen oder mit einem Ausflug zum Rheinfall verbunden werden.

Den Frieden in der Welt stärken

In Hemmental erhalten wir zwei Antworten. Die erste lautet kurz und bündig: „Das Geld abschaffen!“ Eine andere anwesende Person formuliert ihre Meinung folgendermassen: „Wenn man zufriedener ist, den Frieden hat im Frieden, ab und zu ein Gläschen Wein trinkt und weniger missgünstig ist.“

Das Restaurant Frieden, Hauptstrasse 10, 8231 Hemmental ist leider seit 2022 geschlossen.

Restaurant Frieden Zürich Affoltern

Das Highlight

Den Frieden in Zürich-Affoltern sollte man nur schon des Hauses wegen unbedingt besuchen. Es wird von so einigen Anwohner*innen als schönstes Gebäude an der Wehntalerstrasse bezeichnet. Es soll 2024 abgerissen werden, weil der Bau einer Tramlinie ins Quartier geplant ist. Zur Rettung des Restaurants wurde dem Stadtrat im Oktober 2021 eine Petition überwiesen. Sehr gut gefallen hat uns auch der lauschige Biergarten auf der vom Verkehr abgewandten Seite, der bei schönem Wetter zum Verweilen einlädt.

Das kulinarische Angebot

Es gibt eine währschafte Karte, wir nehmen sie als angenehm klein wahr (reduziert wegen der Corona-Pandemie, aber dafür fällt die oftmals als schwierig empfundene „Qual der Wahl“ weg), etwa sieben Gerichte und diverse Salate werden angeboten. Alles Probierte hat uns überzeugt, das Cordon bleu ist eine Delikatesse, sehr fein gewürzt, die Röschti Frieden wunderbar knusprig. Offenes Weissbier wird gezapft, und das Essen wird begleitet von einem ausgezeichneten Rotwein aus Apulien („Forte Elerone“: Aglianico, Montepulciano und Uva di Troia). Der „Huus-Kafi“ mit dem Hausschnaps zum Schluss wird in passenden, liebevoll gestalteten Tassen mit der Aufschrift „Restaurant Frieden“ serviert.

Die Gastgeber

Heinz Kolb und Claudia Alter haben den Frieden 1999 übernommen. Sie haben schon immer in diesem Restaurant verkehrt, auch schon ihre Eltern und Grosseltern. Beide sind im Quartier aufgewachsen und verwurzelt. Dies war mit ein Grund, warum sie die Pacht von der Stadt Zürich zugesprochen bekommen haben. Heinz Kolb wusste, dass sich der ehemalige Pächter zurückziehen wollte, da sind sie zu ihm gegangen und haben mit ihm gesprochen. Er war froh, einen Nachfolger aus dem Quartier zu finden. Wir vernehmen, dass sich vieles verändert hat: Die Menschen würden heute weniger auswärts essen gehen, und sie seien auch nicht mehr so stark mit ihrem Quartier verbunden. Trotzdem zählt der Frieden auch heute noch viele Stammgäste zu seinem Klientel.

Das Haus und seine Geschichte

Der Slogan des Lokals („…z’friedä …z’friedner …dä Friedä!“) steht auf der Visitenkarte und ist auch an einem Fenster zu sehen. Die Liste der illustren Gäste, vor allem aus der Sport- und Musikszene, ist lang: Der Sportmoderator Rainer Maria Salzgeber, der ehemalige Schweizer Fussball-Nationaltrainer Gilbert Gress, die Musiker Nöggi (Bruno Stöckli), Marc (von Peter, Sue & Marc) und Polo Hofer waren schon vor Ort, ebenso der Schauspieler Hansjörg Bahl. Fussballerisch ist der Frieden fest in FCZ-Händen: Die Spieler kamen früher oft nach ihren Partien in den Frieden zum Feiern. Das Haus existiert seit 1892 und wurde von 2011 bis 2013 instandgesetzt. Es erhielt eine neue Lüftung mit Wärmerückgewinnung, und die Aussenfassaden sowie die Fenster wurden saniert.

Das Restaurant Frieden in Affoltern wurde 2024 geschlossen. Heute heisst es Kiphu und ist ein feines, peruanisches Restaurant. Und wenn wir Glück haben, wird es nicht dem Tram Affoltern zum Opfer fallen, sondern ein kleines Stück verschoben werden.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden wir folgenden Hinweis vom 18. Dezember 1920: „Restaurant Frieden Affoltern. Frau Tomasi-Zollinger, von Ponte di Legno (Italien), erhält ihr Patent zurück.“ Dieses war ihr wegen eines Verlustscheines verweigert worden (Staatsarchiv, RRB Nr. 3677/1920).

Die Wanderung

Es bieten sich viele schöne Wanderungen in der Umgebung an, auch wenn wir uns auf Stadtgebiet befinden. Die Hürstwiese wurde schon als „schönste Wiese Europas“ betitelt, das idyllische Fleckchen um den Katzensee ist nicht weit, und der Käferberg animiert mit seiner schönen Aussicht über Zürich zu ausgedehnten Spaziergängen.

Den Frieden in der Welt stärken

Kurz und prägnant meint Claudia Alter mit Bezug auf das dem Haus drohende Schicksal: „Unseren Frieden kann man nur stärken, indem man ihn nicht abreisst.“

Restaurant Frieden, Wehntalerstrasse 444, 8046 Zürich-Affoltern. https://www.khipuzurich.ch/